Nummer 9 / September 2020 / numéro 9 / septembre 2020

Mitteilungen des ZV ESV

Der ZV traf sich zu einer weiteren ordentlichen Sitzung am 10. September 2020 in Reiden.

Markenschutz ESV
Mit Zufriedenheit kann der ZV orientieren, dass folgende Marken und Namen national und teilweise sogar international geschützt sind:

• Logo ESV (Bildmarke)
• Schwingerkönig
• Der goldene Kranz
• ESAF
• Eichenlaubkranz (Bildmarke)
• Schwinghosen (Bildmarke)
• Eidgenössischer Kranzschwinger
• Kranzschwinger

Der Markenanwalt Dr. Michael Noth von TIMES Attorneys in Zürich überwacht die Marken und notwendigen Rezertifizierungen des ESV laufend.

Genereller Stopp aller IT-Projekte des ESV
Der ZV hat sich entschieden, betreffend aller laufenden IT-Projekte, sich ein detailliertes Bild zu verschaffen und stoppt deshalb für den Moment diesbezüglich jegliche Aktivität. Die Leitung dieser Arbeit obliegt dem Ressortleiter IT, Michael Saner. Neben den Projektarbeiten rund um das Extranet sind auch die Arbeiten zur Realisierung eines einheitlichen Ranglistenprogramms gestoppt. Konkret bedeutet dies, dass in der kommenden Schwingersaison 2021 die Verbände NOSV, ISV, NWSV und SWSV mit dem „Heller-Programm“ und der BKSV mit dem „Blunier-Programm“ arbeiten werden.

Schwingfeste 2021
Unter der Leitung des TL Stefan Strebel wurde ein Entwurf zum Konzept «Schwingfeste 2021 zu 100% ja» von der Geschäftsstelle erstellt. Dieser Entwurf wurde von den Mitgliedern des ZV besprochen und genehmigt. In der KW 38/19 wird sich nun die TK ESV und der Aktivenrat mit dem Konzept auseinandersetzen. Ziel ist es, Ende September 2020 allen Verantwortlichen des Verbandes, bis Stufe Klub, das Konzept auszuhändigen und auf der Webseite des ESV zu veröffentlichen. Klar ist, dass es sich um ein Rahmenkonzept handelt. Die detaillierten Konzepte müssen von der jeweiligen verantwortlichen Schwingerstelle, zusammen mit dem Organisator, nach den örtlichen behördlichen Vorgaben  erstellt werden.

Rolf Gasser
Leiter der Geschäftsstelle

Communications du CC AFLS

Le CC s’est retrouvé pour une nouvelle séance ordinaire le 10 septembre 2020 à Reiden.

Protection de la marque AFLS
Le CC a le plaisir de vous informer que les marques et les noms suivants sont protégés au niveau national et, dans certains cas, même au niveau international :

• Logo AFLS (image)
• Le nom „Schwingerkönig“ (roi de lutte suisse)
• La dénomination „Der goldene Kranz“
• Le nom „ESAF“ (FFLS)
• Couronne de feuilles de chêne (image)
• Culotte de lutte (image)
• Le nom „Eidgenössischer Kranzschwinger“ (couronné fédéral)
• Le nom „Kranzschwinger“ (couronné)

Le conseiller en marques, le Dr. Michael Noth de TIMES Avocats à Zurich, surveille en permanence les marques et les nouvelles certifications nécessaires de l'AFLS.

Arrêt général de tous les projets informatiques de l'AFLS
Le CC a décidé de dresser un tableau détaillé de tous les projets informatiques en cours et a donc cessé toute activité dans ce domaine pour le moment. Le chef du ressort informatique, Michael Saner, est chargé de ce travail. En plus des différents travaux de projet concernant l'extranet, les travaux pour la mise en œuvre d'un programme de classement uniforme ont également été arrêtés. Concrètement, cela signifie qu'au cours de la prochaine saison de lutte 2021, les associations NOSV, ISV, NWSV et ARLS travailleront avec le "Programme Heller" et le BKSV avec le "Programme Blunier".

Fête de lutte 2021
Sous la direction du CT Stefan Strebel, une ébauche du concept "Fêtes de lutte 2021 à 100% oui" a été préparée par le secrétariat central. Ce projet a été discuté et approuvé par les membres du CC. La semaine 38/19, la CT AFLS et le Conseil des lutteurs actifs vont discuter du concept. L'objectif est de remettre le concept à toutes les personnes responsables de l'association jusqu'au niveau des clubs à la fin du mois de septembre 2020 et de le publier sur le site de l’AFLS. Il est clair qu'il s'agit d'un concept cadre, les concepts détaillés doivent être préparés par l'autorité responsable de la lutte avec l'organisateur selon les directives officielles locales.

Rolf Gasser
secrétaire général

Mitteilungen des ZV ESV

Rahmenschutzkonzept «Schwingfeste 2021 zu 100 % ja»

Das oberste Gebot des Zentralvorstandes, der Technischen Kommissionen und des Aktivenrates des ESV ist es, dass 2021 alle Schwingfeste, ob gross oder klein und für Jung-, Nachwuchs- oder Aktivschwinger, durchgeführt werden. Organisatoren, die ihre Schwingfeste nicht durchführen können, haben die Pflicht, dem jeweiligen Verband/Klub Meldung zu erstatten. Der jeweilige Klub/Verband steht in der Pflicht, den Anlass in einer anderen Form durchzuführen. Die BAG- und auch die kantonalen Vorschriften müssen uneingeschränkt eingehalten werden.
Unter diesem Motto wurde in den letzten Wochen unter der Leitung des Eidg. Technischen Leiters, Stefan Strebel, ein Rahmenschutzkonzept für die Durchführung der Schwingfeste 2021 erstellt, unter den Vorzeichen, dass die Auswirkungen von Covid-19 auch im Jahr 2021 alle Lebensbereiche betreffen wird.
Eine Checkliste zu den Ausführungen des Rahmenkonzeptes für die Organisatoren kann bei der Geschäftsstelle ESV oder den jeweiligen Teilverbandspräsidenten bezogen werden.

Rolf Gasser
Leiter der Geschäftsstelle

Rahmenschutzkonzept Schwingfeste 2021

 

Communications du CC AFLS

Concept cadre « Fête de lutte 2021 100% oui »

Les plus hautes instances de l’AFLS, le comité central, la commission technique et le conseil des lutteurs sont pour qu’en 2021 toutes les fêtes de lutte, qu'elles soient grandes ou petites, pour les jeunes lutteurs, les espoirs ou les lutteurs actifs, soient réalisés. Les organisateurs qui ne peuvent pas organiser leurs fêtes de lutte sont tenus d'en informer l'association/le club concerné. Le club/association concerné est tenu d'organiser l'événement sous une autre forme. L'OFSP ainsi que les réglementations cantonales doivent être respectées dans leur intégralité.

C’est avec cette vision qu’un concept de protection cadre a été élaboré ces dernières semaines sous la direction du chef technique fédéral Stefan Strebel pour la mise en œuvre des fêtes de lutte en 2021, en partant du principe que les effets du Covid-19 continueront à affecter tous les domaines d’activité en 2021.
Une check-list pour expliquer le concept cadre aux organisateurs peut être obtenue auprès du secrétariat de l'AFLS ou des présidents des associations régionales respectives.

Rolf Gasser
Secrétaire général

Concept cadre  fête de lutte 2021

 

Interview

Rolf Lussi, Ressortleiter Anlässe ESV

1. Diesen Sommer fanden leider keine Schwingfeste statt. Auf was freust Du dich am meisten wenn es mit Schwingen endlich wieder losgeht?

An einem Schwingfest steht natürlich der sportliche Aspekt im Zentrum. Daneben freue ich mich aber immer auch sehr auf die vielen interessanten Begegnungen und spannenden Gespräche an den Schwingfesten. Aus meiner Sicht lohnt es sich, genau hinzuhören, was die verschiedenen Aktuere zu sagen haben. Im Moment verbringen wir gezwungenermassen viel Zeit zu Hause und brüten mehr oder weniger alleine an irgendwelchen Idee um das System am Leben zu halten. Ich sehne mich wirklich nach der Zeit in welcher wir wieder Schwingfeste besuchen können – mit oder ohne Massnahmen.

2. Was sind Deine Hauptaufgaben als Ressortleiter Anlässe beim ESV?

Seit meinem Amtsantritt als RL Anlässe darf ich die OK’s des Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest Appenzell und des Kilchberger Schwingets begleiten. Hier standen wir durch die Corona-Krise vor der Herausforderung, dass beide Anlässeim im nächsten Jahr Platz finden mussten.

Dabei galt es auch den wichtigsten Anlass unseres Nachwuchses, den Eidgenössiche Nachwuchsschwingertag ENST in Schwarzenburg, im Auge zu behalten. Unter Berücksichtigung aller Aspekte und der ansonsten gedrängte Festagenda konnten wir uns mit den OK’s wohl auf die bestmöglichste Lösung einigen, auch wenn es für die Schwinger einen anspruchsvollen Herbst geben wird.
Zukünftige Aufgabe werden die Überarbeitung der Übernahmebedingungen resp. Pflichtenhefter für die nächsten Eidgenössische Anlässe sein oder auch die Terminkoordination von Teilverbandsanlässen. Es darf eigentlich nicht passieren, dass Anlässe auf dieser Stufe auf den gleichen Tag terminiert werden!

3. In den letzten Jahren erfreute sich der Schwingsport immer mehr an Beliebtheit. Die Fest-Arenas werden immer grösser und es wird den Zuschauern immer mehr geboten. Wird sich das in Zukunft weiter so entwickeln?

Ein schwieriges Thema. Wir wissen es nicht… Einerseits finde ich es sehr erfreulich, dass sich der Schwingsport immer grösserer Beliebtheit erfreut. Auf der anderen Seite werden die Organisatoren vor immer grössere Herausforderungen gestellt.
Wie fragil die Situation ist, sehen wir in der aktuellen Situation, wenn wir uns alternative Möglichkeiten überlegen müssen, wie wir ein Schwingfest überhaupt organisieren können.

4. Welches sind die grössten Unterschiede zwischen einem Anlass von heute und als Du noch als Aktiv-Schwinger im Sägemehl gestanden hast?

Wir waren mehr Schwinger an den Schwingfesten, hatten aber weniger Zuschauer. Es war nicht selbstverständlich, dass man an x ausserkantonalen Anlässen teilnehmen durfte.

5. Beruflich bist du beim Sportamt Winterthur als Abteilungsleiter der Sport – und Freizeitanlagen tätig. Welche andere Sportart oder Freizeitbeschäftigung löst bei Dir auch solche Emotionen aus, wie die fürs Schwingen?

Ich bin nicht der typische Fan von der einen oder anderen Mannschaft oder Sportart. Bei mir löst alles was mit Sport zu tun hat grosse Emotionen aus. Ich kann mich sehr mit Einzelsporlerinnen/-Sportlern oder Mannschaften freuen, wenn sie sich an ihrem eigenen Erfolgen freuen. Es muss nicht immer ein Sieg sein. Emotionen kommen bei mir aber auch hoch, wenn wir z.B. einem Verein eine sanierte Anlage oder einen neuen Anlagenteil übergeben können.
Es ist für mich einfach grossartig, wenn ich den Sport im allgemeinen und den Schwingsport im speziellen mit meinem täglichen Engagement unterstützen kann und es mir mit einem strahlendenen Gesicht gedankt wird.

...da war noch

Offizieller Schwingerkalender 2021

Jubiläumskalender
Der eidgenössische Schwingerverband feiert dieses Jahr sein 125-Jahr-Jubiläum. Blicken Sie zurück auf 125 ereignisreiche Jahre. Der Jubiläumskalender zeigt die    schönsten, aufregendsten und nostalgischsten Fotos aus 125 Jahren ESV!


Offizieller Kalender des Eidgenössischen Schwingerverbandes. Der Reinerlös resp. mindestens CHF 5.00 pro Kalender fliessen in den Hilfsfonds des ESV und der Eidgenössischen Schwingerhilfskasse.

14 Blätter, doppelseitig bedruckt
43 × 34,5 cm, Spiralbindung
Mit 61 Abbildungen

CHF 25.– / EUR 20.–
inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten 
ISBN 978-3-03818-254-2

Bestellungen direkt bei:
www.weberverlag.ch 

oder telefonisch:
+41 (0) 33 336 55 55

 

Impressum

Häufigkeit erscheint periodisch (mind. 12x jährlich)
Print-Auflage / Online-Versand 484 Exemplare / 7105 Exemplare
Layout Digital Druckcenter Langenthal AG
Herausgabe und Druck Geschäftsstelle ESV, Rumendingenstrasse 1, Ersigen
Bilder esv.ch in Zusammenarbeit mit diversen Fotografen
nächste Ausgabe 21. Oktober 2020 / Ende Oktober 2020

Vereinsnachrichten

Erstes Schwingfest nach dem Lockdown - Buebeschwinget in Ebnat-Kappel

Ebnat-Kappel SG – Niemand glaubte im Schwingsport, dass im Jahr 2020 ein Freiluftschwingfest stattfindet. Am vergangenen Samstag war dies jedoch der Fall. Der Schwingclub Wattwil zeigte Mut und organisierte für den Nachwuchs ein Buebeschwinget mit Schutzkonzept.

Mutige Wattwiler
Die Corona Pandemie beherrscht auch den Schwingsport und so wurde die komplette Saison 2020 in der ganzen Schweiz bereits im Frühling abgesagt. Auch die letzten Herbstschwingfeste wurden, nach der Verlängerung der Personengrenze für Grossanlässe bis Ende September, abgesagt. Der Schwingclub Wattwil musste seinerseits das Toggenburger Herbstschwingfest und den Buebeschwinget Ende August ebenfalls absagen. Trotzdem gaben die Wattwiler unter OK-und Clubpräsident Urs Abderhalden nicht auf. «Wir wollten für den Nachwuchs doch noch etwas organisieren» sagte der eidgenössische Kranzschwinger. Die Schwinger erarbeiten sich mit viel Mut ein Schutzkonzept und reichten dies bei der Gemeinde ein. Nach einer Sitzung mit der Gemeinde hatte der Schwingclub Wattwil vor zehn Tagen die Zusage für die Organisation erhalten. Danach musste es schnell gehen. Urban Götte versendete als Einteilungschef die Einladungen in den Kantonen St. Gallen und beiden Appenzell, und die weiteren Mitglieder organisierten ihre Ressorts in Rekordzeit. Am vergangen Samstag 12. September 2020 konnten bei der Schulanlage Wier in Ebnat Kappel 154 Jungschwinger und rund 350 Zuschauer begrüsst werden.

Schutzkonzept und prominente Helfer
Dank einem Zaun um den Schwingplatz und der Festwirtschaft in der Mitte vom Festzelt, konnten drei Sektoren geschaffen werden. Zwei Sektoren waren für die Zuschauer bereitgestellt und ein Sektor für die Schwinger und Betreuer. Bei jedem Eingang wurden die Kontaktdaten von sämtlichen Personen erfasst und auf dem ganzen Gelände stand Desinfektionsmittel zur Verfügung. Vom Zaun weg, wurde ein Sektor innerhalb dem Zuschauersektor geschaffen, welcher 1.5m Abstand zu den Schwingern sicherstellte. Somit konnte kein Schwinger mit einem Zuschauer in Kontakt kommen. Dank wenig Aufwand konnte ein optimales Schutzkonzept für den Nachwuchs geschaffen werden. Ob dieses Konzept auch in Zukunft verwendet werden muss, steht aktuell immer noch in den Sternen.
Damit der Schwingclub Wattwil eine Pionierrolle in Sachen Schutzkonzept spielen konnte, waren sie auch auf die eigenen Helfer angewiesen. So zogen sämtliche Mitglieder an einem Strick und stellten das Fest auf die Beine. Prominente Helfer waren dabei auch nötig. So waren die Eidgenossen Urs Abderhalden als OK Präsident und Urban Götte als Einteilungschef im OK tätig.

Aber auch Eidgenossen wie Jakob Roth oder der Appenzeller Raphael Zwyssig stellten sich als Kampfrichter dem Nachwuchs zur Verfügung. Ebenfalls als Kampfrichter war der dreifache Schwingerkönig Jörg Abderhalden im Einsatz. Somit waren die Idole vom Nachwuchs gleich als Kampfrichter im Einsatz. Was für eine Ehre für den Nachwuchs.

Vier glückliche Festsieger
Die 154 Nachwuchsschwinger waren sehr glücklich, dass sie doch noch ein Schwingfest im Jahr 2020 bestreiten durften. Seit anfangs Juni konnten die Jungschwinger bei ihren Clubs wieder die Trainings besuchen. Die Nachwuchsschwinger der Jahrgänge 2005-2012 starteten in vier Kategorien, wobei auch die letztjährigen Sieger wieder eine Rolle um den Festsieg mitbestimmen konnten. In der ältesten Kategorie setzte sich Matthias Eisenhut aus Herisau dank dem gestellten Schlussgang gegen Tobias Lacher aus Reiden SG durch. Bei den Jahrgängen 2007-2008 war der Flawiler Sennenschwinger Appiwat Grob, wie in den letzten Jahren, klar überlegen. Dank seiner körperlichen (172cm gross, 100kg schwer) und schwingerischen Stärke konnte er den Tagessieg mit sechs gewonnen Gängen feiern.
Bei der Kategorie 2009/2010 setzte sich der Rheintaler Andreas Peter ebenfalls dank dem gestellten Schlussgang gegen David Forrer durch. Einen weiteren Appenzeller Sieg lieferte Manuel Albin aus Büriswilen. Der Sennenschwinger vom Schwingclub Wolfhalden besiegte seinen Gegner Andrin Hug gleich nach wenigen Sekunden. Mit einem Übersprung wie aus dem Lehrbuch landete der Rheintaler Hug direkt auf dem Rücken.
Somit ist die Saison 2020 bereits nach einem Tag wieder Geschichte. Nun hoffen die Schwinger, dass sie im 2021 wieder im Sägemehl zusammengreifen dürfen.

P.Schönenberger
St. Galler Kantonaler Schwingerverband

Die Festsieger v.l.n.r. Manuel Albin, Andreas Peter, Appiwat Grob, Matthias Eisenhut

 

Junior

Schwinger Schnuppertag 2020

Der Nachwuchs wagte sich ins Sägemehl  -  Medienmitteilung LKSV

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Situation öffneten viele Luzerner Schwingklubs die Türen ihrer Schwinghallen und gewährten am 11. Nationalen Schwingerschnuppertag interessierten Kids einen Einblick in die Geheimnisse des Schwingsports.

Im Vorfeld des Aktionstages war die Verunsicherung spürbar. Würden Eltern ihre Kinder animieren, am 11. Nationalen Schwingerschnuppertag mitzumachen? Natürlich wurden die Erwartungen nicht allzu hoch angesetzt. Schlussendlich wurden jene acht Schwingklubs, die ihre Trainingslokale öffneten, nicht enttäuscht und sie konnten insgesamt 81 Kids für ein Schnuppertraining im Sägemehl begrüssen. Jungschwingerleiter und aktive Kranzschwinger weihten die Teilnehmer mit viel Geduld in die Geheimnisse des Schwingsports ein. Verschiedene Spiele durften nicht fehlen. So konnten sich die Kids an das Sägemehl und den speziellen Geruch gewöhnen. "Natürlich waren wir uns im Vorfeld bewusst, dass wir nicht die Teilnehmerzahlen vergangener Jahre erwarten durften. Wir sind aber dankbar, dass wir die Aktion im momentan schwierigen Umfeld erfolgreich durchführen konnten", so Alois Gisler, Technischer Leiter Nachwuchs, des Luzerner Kantonalen Schwingerverbandes.

Hans Schnider

Neben ersten Versuchen im Schwingen konnten die Teilnehmer in Luzern spielerisch die spezielle Unterlage, das Sägemehl, kennenlernen.

Auch in Glarus und Burgdorf vermischten sich Spiel und Spass mit viel aufgewirbeltem Sägemehl.
Die am Schwinger Schnuppertag mitwirkenden Buben und Mädchen waren mit viel Kraft, Eifer und Freude bei der Sache.

Geschichte

125 Jahre ESV

Karl Meli wurde 1938 in Veltheim geboren. Zum Schwingen kam Karl durch seinen Vater, der ihn immer mit an die Feste genommen hat. Mit 16 Jahren bestritt er sein erstes Schwingfest. Schon zwei Jahre später erkämpfte sich der erst 18-jährige Karl Meli seinen ersten Kranz am Zürcher Kantonalen. Noch im gleichen Jahr sollte es eine weitere Auszeichnung geben, aber sein «Gwunder» (er schaute dem Kampfrichter über die Schulter in die Notenblätter) wurde mit einem Viertelpunkt-Abzug bestraft und kostete ihn so den Kranz. Aber am ESAF 1956 in Thun erkämpfte er sich dann seinen ersten eidgenössischen Kranz.
Karl Meli hatte die Statur eines Titanen: 120 bis 130 Kilo ideal verteiltes Gewicht.
Das Schwingen bedeutete für ihn ein sinnvolles Freizeitvergnügen und auch eine Art Lebensschule.
Der verhängnisvolle Zwischenfall 1960 beim Schlussgang auf dem Brünig, bei dem Melis Konkurrent Beat Thöni im Sägemehl mit einer Querschnittlähmung liegen blieb, hatte sein Selbstvertrauen und seine Sicherheit nicht genommen. Beim Brünigschwinget nahm Meli zwar nie mehr teil, doch die beiden Schwinger wurden Freunde fürs Leben.
Karl war hart mit sich selber und kannte im Sägemehlring nur eines: jedes Fest als Sieger zu verlassen. Er überliess nichts dem Zufall. 22 Jahre lang hiess es für seinen Gegner: ein Gestellter ist ein Achtungserfolg, an einen Sieg ist nicht zu denken.
Während seiner Aktivzeit erkämpfte sich Karl Meli 124 Kränze und viele Auszeichnungen. Von allen 9 besuchten Eidgenössischen Schwingfesten nahm er ein begehrtes Eichenlaub mit nach Hause.
1961 in Zug am Eidgenössischen wurde Karl Meli, nach nur 2 ½ Minuten im Schlussgang gegen Karl Oberholzer zum ersten Mal Schwingerkönig.
Diesem Titel ging eine bisher einmalige Entscheidung voraus. Meli blieb am Vortag, nach seinem klaren Sieg im dritten Gang, benommen im Sägemehl liegen und musste vom Platz getragen werden. Das Einteilungskampfgericht erlaubte dem wiedererholten Karl, trotz Reglement (jeder Schwinger muss 4 Gänge am Samstag absolvieren, ohne Ausnahme), den 4.Gang am Sonntag nachzuholen. Der gesunde Menschenverstand siegte über die Vorschrift.
Drei Jahre später, beim Eidgenössischen in Aarau, konnte Karl Meli den Titel gegen Alois Boog verteidigen.


Video; Karl Meli im Schlussgang des Eidgenoessischen 1964 gegen Alois Boog


Einen dritten Königstitel in Frauenfeld 1966 verhinderte überraschend der junge Berner Ruedi Hunsperger mit einem spektakulären Schlussgang.

Ebenfalls zweimal gewann Karl Meli das Kilchberger-Schwinget im Jahre 1967 und 1973, das Jubliäumsschwingfest in Baden 1970 und das Gedenkschwinget «500 Jahre Schlacht bei Murten» 1976 in Muntelier.
Mit der Teilnahme am Kilchberger-Schwinget 1978 beendete Karl Meli seine Schwinger-Laufbahn. Dem Sport blieb er aber als technischer Leiter des Schwingklubs Winterthur sowie als Kursleiter in der ganzen Schweiz erhalten und gab sein Wissen gerne an den Nachwuchs weiter. Der ehemalige Polizist und spätere Gastwirt war, wie es so schön heisst, ein «harter Mann» – aber in allererster Linie gegen sich selbst. Das machte diese einmalige Karriere erst möglich.
Karl Meli verstarb am 12.März 2012, 73-jährig, nach kurzer und schwerer Krankheit.

Nicole Rohner
Geschäftsstelle ESV

Karl Melis ungestümer, risikoreicher Angriff gegen Karl Oberholzer führt zum platten Sieg.

…da war noch

Schwingerlehrbuch, Gammen mit Kreuzgriff

Aus der Grundstellung mit der linken Hand das rechte Handgelenk für den Kreuzgriff ergreifen und den Oberkörper fixieren. Mit dem linken Bein von aussen die rechte Ferse des Gegners blockieren, zusätzlich mit dem Oberkörper Druck nach vorne geben und nach hinten leeren.

Wir trauern

Walter Moser-Hirschi, Landiswil (1959 - 2020)

Walter Moser wurde am 15. März 1959 in Landiswil geboren. Der Schwingsport lag Walter sehr am Herzen. Als Kranzschwinger stieg er in jungen Jahren für den Schwingklub Sumiswald erfolgreich ins Sägemehl.Nach etlichen guten Gängen sicherte er sich immer wieder Spitzen-Platzierungen.Bei den Aktivschwinger gingen seine Erfolge im gleichen Stil weiter, bis er im Jahre 1986 in Sitten mit dem Eidgenössischen Eichenlaub gekrönt wurde. Neben diesem Kranz holte er 5 Teilverbandskränze und 3 Bergkränze und weitere Gauverbandskränze. Nach seinen erfolgreichen Kranzer Jahren von 1980–1988 beendete Walter 1989 seine Karriere infolge von Knie und Rückenproblemen. Gemeinsam mit Hansruedi Sommer, Fritz und Jakob Schenk fuhr er oft mit dem Töff an die Schwingfeste und erlebte dabei manch heiteren Tag.

Ein grosser Traum ging für Walter in Erfüllung, als er mit seiner Frau Rosmarie und seinen Kindern Andrea, Daniela, Peter und Samuel den Hof im Neuacker in Landiswil übernehmen durfte. Die Familie bedeutete Walter alles. Er freute sich, wie die Kinder auf dem Hof mithalfen und aufwuchsen, Lehren absolvierten und in die Welt hinausgingen. Er ermöglichte seiner Familie jeden Traum und unterstütze sie bei jeder Gelegenheit und dabei standen seine Interessen meist hinten an.

Walter war sehr pflichtbewusst und war ein Kenner der Technik und Schwünge. So wurde er im Schwingklub Sumiswald als Technischer Leiter über 8 Jahre gewählt, wo er den jungen Burschen das Schwingen beibrachte. Im Emmentalischen Schwingerverband brachte er auch sein Können als Technischer Leiter ein. Im Jahr 1986 half Walter mit, das Emmentalische Schwingfest in Schafhausen gewissenhaft zu organisieren. An den darauffolgenden Emmentalischen Schwingfesten, welche mit dem Schwingklub Sumiswald organisiert wurden, war Walter immer in irgendeiner Phase mitbeteiligt. Am legendären Bernisch-Kantonalen Schwingfest in Affoltern, wo bereits im Vorfeld an etlichen Abenden in irgendeiner Form Festaktivitäten durchgeführt wurden und der Gabentempel bei den Besuchern jeden Abend reges Interesse weckte, war Walter eine sehr wichtige Stütze.

Mit Begeisterung stellte er den Besuchern die prächtigen Gaben vor und nicht selten wurde im Gabentempel von der Schwingerei von früher und heute diskutiert. Walter erinnerte sich stets gerne an diese unvergesslichen Schwingfeste zurück.
Für sein unermüdliches Schaffen zum Wohle des Schwingsports wurde Walter mit der Ehrenmitgliedschaft im Schwingklub Sumiswald, im Emmentalischen und im Bernisch-Kantonalen Schwingerverband geehrt. Er kannte auch das Dunkle – und dieses Dunkle war einen Moment lang stärker als die Lebenskraft. Mit seiner humorvollen, hilfsbereiten und zuverlässigen Art war Walter unter den Schwingern und Schwingerfreunden ein geschätzter Kamerad. Wir denken in Dankbarkeit an ihn zurück und werden ihn in ehrender Erinnerung behalten.

Ueli Steffen

Bernisch-Kantonaler Schwingerverband
Emmentalischer Schwingerverband
Schwingklub Sumiswald
Schwingerveteranen Emmental

 

Wir trauern

Alfred Burren, Aekenmatt, Lanzenhäusern (1935 – 2020)


Alfred Burren kam am 26. März 1935 in Mengestorf bei Gasel zur Welt und verbrachte auch seine Kindheit dort. Später übernahm er mit seiner Frau Käthi und den drei Kindern Elsbeth, Res und Vreni einen Bauernhof in Aekenmatt und konnte bis im Juni 2020 dort wohnen bleiben.
Als Jungschwinger trat Alfred dem Schwingklub Schwarzenburg bei und bestritt viele Jungschwingertage. Die Laufbahn als Aktivschwinger beendete Alfred früh, weil er aufgrund eines Unfalls seines Vaters die Bewirtschaftung des Bauernhofs in Aekenmatt übernahm und nicht mehr Sonntag für Sonntag an ein Schwingfest konnte. Nichtsdestotrotz erkämpfte er sich in dieser kurzen Zeit einen Kranz beim Bergschwinget am Schwarzsee.

Beeindruckend war sein Weg als ehrenamtlicher Funktionär. Im Schwingklub Schwarzenburg diente er acht Jahre im Vorstand, davon vier Jahre als Präsident. Während 32 Jahren stellte er seine Dienste dem Buebeschwinget Albligen, dem Wislisau – Schwinget und dem Schwefelberg-Schwinget als OK-Präsident, Gabensammler, Kampfrichter oder Einteilungspräsident zur Verfügung. Am Berner Kantonalen Schwingfest 1965, 1970 beim Jubiläumsschwingfest „25 Jahre Schwingklub Schwarzenburg“ und 1975 beim Schwingfest zur Einweihung des neuen Schwingkellers wirkte er im OK mit. So erlangte er die Ehrenmitgliedschaften im Schwingklub Schwarzenburg und im Mittelländischen Schwingerverband.
Beim Mittelländischen Schwingfest 1987 in Mamishaus und am Bernisch Kantonalen 1995 in Schwarzenburg war er Präsident des Gabenkomitees. Weiter verwaltete Alfred die Nummerateure der Berner Schwinger während 20 Jahren. So wurde er 1998 auch im Bernisch Kantonalen Schwingerverband zum  Ehrenmitglied ernannt.

Auch später war Alfred immer bereit zu helfen und packte im Schwingklub mit an. Dasselbe machte er auch bis zuletzt auf dem heimischen Bauernhof. Im August 2018 erhielt er die Diagnose Hirntumor. Er ertrug dies geduldig und ohne zu Klagen. Täglich besuchte er seine Frau Käthi im Pflegezentrum Schwarzenburg. Im Juni 2020 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand soweit, dass er zu seiner Frau ins Pflegezentrum zog und dort noch zwei Wochen mit ihr zusammen verbringen konnte. Käthi verliess ihn am 26. Juni 2020, worauf Alfred am 5. September 2020, im Alter von 85 Jahren, ebenfalls friedlich einschlafen durfte.

Alfred hinterlässt nicht nur bei seinen Angehörigen, sondern auch bei uns Schwingern eine grosse Lücke. Wir verlieren ein an jedem Schwingfest, jeder Versammlung und auf jeder Schwinger Reise gern gesehenes Ehrenmitglied und einen humorvollen, herzensguten Menschen.
Der Trauerfamilie sprechen wir unser tiefes Beileid aus und wünschen ihr viel Kraft für die kommende Zeit. Wir werden Alfred in dankbarer Erinnerung behalten.

Reto Zbinden

Schwingklub Schwarzenburg
Mittelländischer Schwingerverband
Mittelländische Veteranenvereinigung
Bernisch Kantonaler Schwingerverband

 

 

...da war noch

Stöckli engagiert sich für den Schwinger-Nachwuchs

Mit dem letztjährig lancierten Stöckli-Schwinger-Ski hat sich die Stöckli Swiss Sports AG dazu entschieden, pro verkauftes Paar Schwinger-Ski CHF 20.- dem Schwinger Nachwuchs zu spenden. Nach einem Jahr kamen insgesamt CHF 13‘540.- zusammen. Mitte September hat die Checkübergabe in der Ski-Manufaktur in Malters stattgefunden.

Im Hinblick auf das letztjährige Eidgenössische Schwing- und Älplerfest lancierte Stöckli einen Ski im Schwingerdesign. Seither wurden 677 Paar Schwinger-Ski in der gesamten Schweiz verkauft, was nun einen Spendebetrag von CHF 13‘540.- ergibt. Für die Check-Übergabe haben sich der alt Obmann, Paul Vogel, der Ressortleiter Finanzen des ESV, Peter Achermann und der Leiter der Geschäftsstelle, Rolf Gasser, sowie Stöckli CEO, Marc Gläser getroffen.

Schwingen und Skifahren sind zwei urschweizerische Sportarten. Tradition, Handwerk, Sportlichkeit und Swissness verbindet Stöckli und die  Schwinger-Community. „Die Faszination fürs Schwingen ist in der ganzen Schweiz spür- und erlebbar. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft noch viele weitere, spannende Schwingfeste mitverfolgen können. Es freut mich daher sehr, dass wir einen Teil zur Nachwuchsförderung beitragen und dem Eidgenössischen Schwingerverband (ESV) diesen Betrag übergeben können“, sagt Stöckli CEO Marc Gläser.

Checkübergabe in der Ski-Manufaktur in Malters, v.l.n.r: Peter Achermann, Paul Vogel, Marc Gläser, Rolf Gasser, Markus Christen

ESAF Pratteln im Baselbiet

Festplakat-Präsentation

Zeitgleich mit dem Start der Countdown-Clock von Tissot, dem offiziellen Uhrenpartner des ESAF Pratteln im Baselbiet, wurde das offizielle Festplakat präsentiert. Es hat in der Schwingszene eine hohe Bedeutung und wird die Athleten als Motivationsfaktor durch ihre Trainingsstunden im Schwingkeller begleiten.
In Szene gesetzt wird die Riemenstickerei, wie sie dereinst auch im Gabentempel auf den Riemen von Glocken und Treicheln zu sehen sein wird. Passend zum Logo zieren Eichenblättern und Eicheln den Schriftzug. Die beiden Baselbieter Schwinger Erb Roger und Brun Samuel zeigen einen Kurz mit Kreuzgriff.
Im Original misst das Plakat ca. 40 x 60 Zentimeter, ist aus festem Rindsleder statt aus Papier und von Sattler Paul Eggimann gefertigt worden. In aufwändiger Handarbeit hat er ein Sujet des Grafikers Roland (Rolli) Hess Stich für Stich umgesetzt. Über diese traditionelle Handwerkskunst öffnet das OK ESAF Pratteln im Baselbiet den Blick auf die reichhaltige Schweizer Kultur, die ein «Eidgenössisches» prägt.

Fotos: zVg OK ESAF Pratteln im Baselbiet

Rolli Hess: «Plakatgestaltung ist so etwas wie die Königsdisziplin der visuellen Kommunikation. Eine Betrachterin oder ein Betrachter schenkt einem Plakat durchschnittlich nur drei Sekunden Aufmerksamkeit. In dieser kurzen Zeitspanne muss das Interesse geweckt und eine Botschaft vermittelt werden. Es soll sich in die Serie bisheriger, prachtvoller Plakate einreihen und unseren Anlass eindrücklich, fesselnd und unverwechselbar inszenieren.»

Quelle: «ESAF Pratteln im Baselbiet»